Das Pfarrhaus
Der Wohnteil des ehemaligen Pfarrhofs ist unmittelbar gegenüber der Pfarrkirche gelegen. Die Giebelseite mit segmentbogigem Oberlichteingang bezeichnet 1756 und bauzeitlichen Segmentbogenfenstern. Die Sandsteingewände der einfachen und gekuppelten Segmentbogenfenster sind an der straßenseitigen Traufseite neu, dir rückwärtige Traufseite ist nicht einsehbar.
Dem großen Pfarrhaus wurden in früherer Zeit Wirtschaftsgebäude und Ländereien zugeordnet. Der größere Teil der Wirtschaftsgebäude - wohl noch aus dem 16. Jahrhundert stammend - wurde vor Jahrzehnten abgerissen.
Das Pfarrhaus wurde nach dem Weggang von Pfarrer Schönwetter und der Zuordnung von Pfarrer Ludwig nach Bruch leer. Es wurde in der Zeit der Kirchenrenovierung auch erneuert und umgestaltet. Umso mehr galt es, das in der Substanz noch gut erhaltene Pfarrhaus zu sanieren und gestalterisch nachhaltige Eingriffe zu revidieren. Die Zeit der "Panoramafenster" möglichst breit und "klarsichtig" ging auch nicht am Pfarrhaus vorbei. Insbesondere die Frontseiten im Bereich der Wohn- und Arbeitsräume wurden aufgerissen. Kleinere maßstäblich angelegte Einzelfenster wurden einschließlich der Sandsteingewände ausgebrochen und u einem Großfenster zusammengefasst.
Neben der allgemeinen Renovierung galt es also dem Gebäude sein altes Gesicht wiederzugeben. Es standen besonders bei der Fassadengestaltung denkmalpflegerische Gesichtspunkte im Vordergrund. Dies war Voraussetzung für eine mögliche Bezuschussung durch den Landkreis Bernkastel-Wittlich und die Verbandsgemeinde Wittlich-Land im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms. Ohne diese besondere finanzielle Unterstützung wäre die Kirchengemeinde Heidweiler nicht in der Lage gewesen, diese doch sehr aufwendige Renovierung und Neugestaltung vorzunehmen. Auch der dazugehörige Pfarrhausgarten wurde erneuert. Es wurde ein Fischteich angelegt, die Beete neu bepflanzt und sogar eine Grillstätte angelegt.
Eine Weiternutzung erfolgte durch das Priesterseminar Trier als Außenstelle zu Aus- und Fortbildung von Priestern. Hier waren auch einige namhafte Personen wie der heutige Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn und der Trierer Bischof Stephan Ackermann tätig. Dieser half sogar laut eigener Aussage anlässlich einer Visitation als Weihbischof in Heidweiler den Teich im Pfarrgarten auszugraben.
Im Gebäudeinneren mussten die Heizung, sanitären Einrichtungen und die Elektroinstallation erneuert werden. Wertvolle Innentüren, Böden und Decken mussten renoviert werden. Die Renovierungskosten betrugen 140.000 DM einschließlich der erbrachten Eigenleistung. Für die restliche Finanzierung von 50% musste die Kirchengemeinde Heidweiler durch Darlehen und Spenden beitragen.
Am Ostermontag Ende der 1990er Jahre fand in den Räumen des Pfarrhauses der traditionelle Osterbrunch für die Seelsorgeeinheit Arenrath-Bruch-Heidweiler statt. Heute dient es als Wohnhaus. Hin und wieder findet ein Pfarrgartenfest statt.